#4 Endlich mal Plattdeutsch schnacken!
Shownotes
Die Tidentalker Wilhelm Loth und Ludger Abeln hatten es bereits angekündigt: Mit der neuen Podcast-Episode läuten sie den Plattdüütschmonat auf der Insel ein und schnacken endlich mal in ihrer zweiten Muttersprache. Ein bisschen bedauern die beiden dabei auch, dass immer weniger Menschen Niederdeutsch kennen und sprechen. Über kurz oder lang droht das Plattdeutsche auszusterben, denn wie alle Sprachen muss es gesprochen und von Generation zu Generation weitervermittelt werden. Für Kurdirektor Wilhelm Loth ist es eine Herzenssprache, besonders wenn er ältere Menschen auf der Insel trifft, die sich darüber freuen. Er ist im „Dreiländer-Eck“ Emsland, Niederlande, Ostfriesland aufgewachsen. Über Landesgrenzen hinweg wurde dort auf dem Dorf oft die gleiche oder eine ähnliche Sprache gesprochen. Plattdüütsch ist vielfach Kultursprache, es legt die Zugehörigkeit zu einer Region oder dörflichen Struktur fest. Das ist „eine/einer von uns“ oder eben nicht mehr – heißt es dann. Ein interessantes Phänomen ist auch: Wenn man jemanden Platt sprechend kennenlernt, wird man auch weiterhin so in Kontakt bleiben, das Gleiche gilt für Hochdeutsch. Wilhelm Loth schwärmt vom niederländischen Groningen und vom Engagement des Heimatvereins. Ludger Abeln berichtet von einem amerikanischen Sprachwissenschaftler in Leer, der alle regionalen Sprachunterschiede und plattdeutschen Feinheiten kannte und erkannte sowie von Auswanderern aus Iowa, die bis heute das Ostfriesisch aus dem 18. Jahrhundert verwenden. Dies ist hierzulande schwer verständlich, da Sprache sich weiterentwickelt und jeweils dem Bedarf anpasst. Damals gab es zum Beispiel noch keinen „Ackerschnacker“ oder „Sabbelknoken“ (beides Plattdüütsch für Handy). Im Niederdeutschen gibt es auch viele Lehnwörter aus dem Englischen, daher muss sich niemand Sorgen machen, der in der Norderneyer „Giftbude“ (einem Restaurant) einkehrt. Zum Abschluss gibt es natürlich noch einige kuriose Begriffe auf die Ohren: Zuhörende können schon mal überlegen, was „Katteker“ und „Kluntjeknieper“ bedeuten, und der Lieblingsspruch des Kurdirektors: „Bi em kummt dat, as bi‘n Bullen de Melk.“ Die Auflösung gibt es im Podcast. Aber keine Sorge, Plattdüütsch ist zwar das Herzensthema der Folge. Aber natürlich ist sie für alle bestens verständlich. Gerne reinhören! Eventtipp: 15.9.2023, Plattdüütschtalk im Kurtheater auf Norderney Der Tidentalk – immer am ersten Freitag im Monat. Gerne die Glocke drücken und abonnieren. Fragen, Anregungen, Themenwünsche, Freudenrufe an marketing@norderney.de Aktuelle Infos und Podcast-Plattform: https://www.norderney.de/
Norderney-Tidentalker: Wilhelm Loth, Geschäftsführer der Staatsbad Norderney GmbH Ludger Abeln, Moderator, Sprecher, Autor und Vorstandsvorsitzender der Caritas Gemeinschaftsstiftung Osnabrück e. V. https://www.ludgerabeln.de/ Der Podcast ist eine Produktion von https://www.studiovenezia.de/
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