#29 Stille Räume und offene Herzen – warum Kirche im Urlaub wichtig ist

Shownotes

Der Oktober ist da, die Saison neigt sich dem Ende zu – und auf Norderney hat sich was gedreht. Oder besser: nicht mehr. Das Riesenrad ist abgebaut und hinterlässt eine ungewohnte Lücke in der Silhouette der Insel. Doch dafür gibt es in dieser Folge des Tidentalks ein anderes großes Thema: die Kirche – und wie sie inmitten des Urlaubstrubels auf der Insel ihren festen Platz findet. Ludger Abeln und Wilhelm Loth begrüßen diesmal ein außergewöhnliches Duo: Dr. Siri Fuhrmann und ihren Mann Markus, beide engagiert in der katholischen Seelsorge auf Norderney. Gemeinsam erzählen sie, wie sie den mutigen Schritt wagten, ihren Alltag am Festland hinter sich zu lassen – und nun mit ihren vier Kindern auf der Insel leben und wirken. Eine Silvesterentscheidung mit Folgen – wie sich zeigt, nicht nur für sie selbst. Warum sind Kirchen eigentlich auch für Touristinnen und Touristen so wichtig? Warum setzen sich viele im Urlaub plötzlich in eine Kirche, obwohl sie das zuhause nie tun würden? Und was haben Stille, Architektur und Begegnung damit zu tun? Die Fuhrmanns erklären, wie ihre Arbeit zwischen Gesprächsangeboten, Meditation, Seelsorge und Gottesdiensten aussieht – ganz ohne Zeigefinger, dafür mit viel Offenheit und einem modernen, einladenden Blick auf Kirche. Besonders eindrucksvoll: der Blick auf die beiden katholischen Kirchen der Insel – St. Ludgerus mitten im Zentrum und Stella Maris, die sogenannte Sommerkirche im Bauhausstil. Jede für sich ist ein Ort der Begegnung und der Rückbesinnung – und wird von Gästen wie Einheimischen gerne aufgesucht. Dass auch Micky Krause die Akustik dort schon mal getestet hat, zeigt nur, wie vielfältig die Nutzung dieser spirituellen Räume sein kann. Und auch jenseits der katholischen Gemeinde herrscht auf Norderney ein bemerkenswerter ökumenischer Geist. Die Kooperation zwischen den Konfessionen funktioniert seit jeher – nicht zuletzt, weil hier, wie die Fuhrmanns sagen, „Deutschland drüben“ liegt und auf der Insel oft einfach mehr Offenheit herrscht. Wer wissen möchte, wie Kirche auf einer Urlaubsinsel gelebt wird – zwischen Netto und Kirchenbank, zwischen liturgischem Anspruch und menschlicher Nähe – sollte sich diese Folge nicht entgehen lassen. Der Tidentalk schwappt immer am ersten Freitag im Monat ans Festland. Also gerne die Glocke drücken und abonnieren. Fragen, Anregungen, Themenwünsche, Freudenrufe an: 📬 marketing@norderney.de 📡 Aktuelle Infos und Podcast-Plattform: https://www.norderney.de/ Norderney-Tidentalker: 🎙️ Wilhelm Loth – Geschäftsführer der Staatsbad Norderney GmbH 🎙️ Ludger Abeln – Moderator, Sprecher, Autor und Vorstandsvorsitzender der Caritas Gemeinschaftsstiftung Osnabrück e. V. 🔗 https://www.ludgerabeln.de/

Transkript anzeigen

00:00:01: Hey, Norderney.

00:00:03: Teen Talk mit Wilhelm Lot und Ludgar Abeln.

00:00:17: Hey, Norderney, wir sind wieder zurück.

00:00:21: Wir sind schon im Oktober.

00:00:22: Ich weiß nicht, wo das Jahr geblieben ist.

00:00:24: Aber vor allem eines nicht.

00:00:25: Wo ist das Riesenrad geblieben?

00:00:27: Da stand doch mal eins.

00:00:28: Wilhelm Lot, der Co-Direktor, bist du dafür verantwortlich in dieser Folge, dass wir ohne Riesenrad leben müssen auf Norderney?

00:00:35: Was ist los?

00:00:36: Ja, auch.

00:00:37: hey erst mal von mir an alle Zuhörerinnen und Zuhörer.

00:00:40: Ja, das Rad ist weg.

00:00:42: Also wir haben Rad ab, vielleicht.

00:00:45: Nein, also die Saison neigt sich dem Ende zu.

00:00:47: und ja, da gilt es natürlich auch, die Auflagen, also der Baugenehmigung auch gerecht zu werden.

00:00:55: Und da es hier ja durchaus den ein oder anderen Herbststurm mal gibt, ist es, glaube ich, ratsam so ein großes Rad, das da mitten auf der Insel steht, auch abzubauen.

00:01:05: Sonst macht es vielleicht einen Ratschlag auf die andere Insel.

00:01:09: Aber seit die einzige Insel, glaube ich, diese Dinge haben, oder haben die anderen auch schon mal versucht, so etwas aufzubauen?

00:01:14: Ja, ja.

00:01:14: Also an der Küste, wenn ich das richtig gesehen habe, in Bensasil gibt es sowas.

00:01:19: Und auch im Wangerland habe ich schon gesehen.

00:01:22: Aber auf den Inseln ist das relativ neuartig.

00:01:25: War mal ein Versuch

00:01:27: wert.

00:01:28: Ja, und?

00:01:29: War gut?

00:01:30: Ja, ich glaube, wir kriegen das Feedback noch.

00:01:33: Also ich fand es schon, also auch was die Insel-Silhouette betraf, wenn man also auf der Fähre saß, also das hatte es schon.

00:01:42: Also einen wirklichen Augenschein im wahrsten Sinne des Sportes.

00:01:46: Und ja, da viele große Städte ja heute schon so ein Riesenrad immer fast schon automatisch in der Skyline drin haben.

00:01:56: Ja, haben wir uns auch mal ein bisschen größer gefühlt als sonst.

00:01:59: Zur

00:02:00: Situette von Norderney gehört jetzt auch das Riesenrad neben den Offshore Windkraftanlagen.

00:02:04: Man kann ja denken, wenn man ankommt, hey, London Eye, aber soweit sind wir noch nicht die Temse drauf, haben wir es noch nicht geschafft.

00:02:09: Aber trotzdem, mal gucken, ob es im nächsten Jahr noch da steht.

00:02:12: Auf jeden Fall freue ich mich, dass wir in dieser Runde wieder zusammen sind und... Wir haben Gäste, Gästinnen oder was man auch immer heute sagt.

00:02:18: Ich freue mich ganz besonders über Dr.

00:02:22: Siri Fuhrmann und ihren Mann Diakon Markus Fuhrmann und man hört schon ein bisschen zumindest bei der zweiten Geschichte raus.

00:02:29: Es hat ein bisschen was mit Kirchen zu tun.

00:02:31: Wir wollen das heute so ein bisschen in Erfahrung bringen und natürlich auch, warum Norderney fünf hat.

00:02:37: Und warum Kirchen auch für Touristen komischerweise, wo man vielleicht nicht mit rechnet, sehr, sehr wichtig sind, das klären wir heute mit den beiden.

00:02:44: Erst mal freue ich mich, dass ihr beiden da seid.

00:02:47: Hallo, hey, moin.

00:02:48: Danke, dass wir da sein dürfen.

00:02:50: Ja, wir fangen mal mit euch beiden an.

00:02:52: Ehepaar macht so ein bisschen Sinn.

00:02:54: Der Name sagt schon so ein bisschen aus.

00:02:56: Frau Doktor ist aber in dem Fall nicht Ärztin, sondern wofür steht der Doktor-Titelserie?

00:03:01: Ich bin Theologin und hab ... im ersten Teil meines Berufslebens an der Uni in Forschung und Lehre gearbeitet.

00:03:10: Wo genau?

00:03:11: Vielleicht kannst du uns das mal kurz sagen?

00:03:13: Ich habe in Mainz promoviert und danach auch erst mal drüber nachgedacht, an der Uni und in der Wissenschaft zu bleiben und habe mich dann weiter qualifizieren wollen an der Uni in Bonn, habe in Siegen und in Köln gelehrt, hatte in Fribourg in der Schweiz einen Forschungsauftrag.

00:03:28: Und dann ist es anders gekommen.

00:03:32: Überlegungen haben eben zu einem ganz anderen beruflichen Kontext geführt, der jetzt hier auf Nadernei ist.

00:03:38: Ja, wie konnte das passieren?

00:03:39: Frag ich mal deinen Mann.

00:03:41: Wie hast du erst mal Sie hier kennengelernt?

00:03:42: Wo?

00:03:43: Ich nehme mal irgendwo im Umfeld der Theologie.

00:03:45: Wie wird das wahrscheinlich sein?

00:03:46: Aber wieso seid ihr beide auf Nadernei gelandet?

00:03:49: Oh, wie habe ich die kennengelernt?

00:03:50: Ich würde sagen, auf der Rückbank eines VW-Buses.

00:03:53: Oh,

00:03:53: cool!

00:03:55: Es war eine Ausflugsfahrt der Universität.

00:03:59: Ja, und damit ist die Frage schon beantwortet.

00:04:01: Interessant, dass du so nacht darüber

00:04:04: bist.

00:04:05: Das finde ich schön.

00:04:06: Ja,

00:04:06: das war ganz toll.

00:04:07: Wir sind nach Krakau geplant und da haben uns kennengelernt letztlich.

00:04:11: Im Rahmen einer Uni-Austausch.

00:04:13: Die Zuhörer können euch ja nur hören.

00:04:15: Also wir können seine Frau auch sehen und die ist gerade sehr rot angelaufen.

00:04:19: Wir haben gerade überlegt, was da wohl der Hintergrund sein könnte.

00:04:22: Aber wir wollen das auch gar nicht näher erforschen.

00:04:25: Wir wollen das auch gar nicht

00:04:26: vertiedlich.

00:04:26: Ich finde es so viel verspannend.

00:04:29: Genau, also Podcast ist ja auch ein bisschen Kino im Kopf, also so ein bisschen.

00:04:33: die Gedanken sind frei, sind ja auch mit Sicherheit erlaubt heute.

00:04:37: Jetzt aber nochmal die Frage an euch beide.

00:04:40: Wir haben das kennengelernt, haben jetzt schon geschnallt.

00:04:44: Basiri ist es so, in der Schweiz gewesen, überall gewesen, die Frage ist, wie seid ihr nach Norderney gekommen?

00:04:50: Wie hat es euch dahin verschlagen?

00:04:51: Seid ihr tatsächlich gemeinsam auf der Insel gestrandet oder war das nacheinander, der eine ist dem anderen hinterhergezogen?

00:04:58: Nein, wir sind schon gemeinsam gestrandet.

00:05:02: Wie sind wir hingekommen?

00:05:03: Das haben wir ganz oft gefragt.

00:05:04: Das war so eine Silvesterentscheidung.

00:05:07: Ja, also so zwischen den Jahren, wenn man so zurückblickt,

00:05:10: du einen Kopf oder

00:05:11: was?

00:05:11: Okay.

00:05:12: Was bitte?

00:05:14: Nee, nicht einen du einen Kopf.

00:05:15: Also leicht angetrungen.

00:05:16: Okay.

00:05:17: Nee, nee, ganz klar.

00:05:19: So Rückblick, so wie geht es jetzt gerade und so und es stand einfach irgendwie.

00:05:23: Ich hatte eine super Stelle.

00:05:25: An einer Superschule mit einer halben Stelle habe ich Religion und Latein unterrichtet mit der anderen halben Stelle, weil ich war Schulseelsorger.

00:05:34: Das war auch alles wunderbar.

00:05:35: Tolle Kollegen, tolle Schülerinnen und Schüler, eine neu gebaute Schule, also besser geht's nicht.

00:05:40: Aber ich wollte nicht in der Schule bleiben.

00:05:43: So, und dann war die Frage was dann und basieren?

00:05:45: bei dir war das auch eine Frage, ne?

00:05:48: Genau, also die wissenschaftliche Karriere fordert... eine Menge Einsatzbereitschaft.

00:05:53: als das zweite Kind unterwegs war, war irgendwie klar, dass das nicht so einfach zu gestalten ist.

00:05:59: und ich gemerkt habe, irgendwie Familie hat auch einen Wert und das geht in Fernbeziehung nicht gut, zu leben und zu gestalten.

00:06:07: Und dann waren sie so die Frage am Raum, gibt es eigentlich einen Ort auf der Welt oder zumindest in Deutschland, wo wir gemeinsam leben und auch arbeiten können, weil ich war das Pendeln so unfassbar leid.

00:06:19: Ja, kann ich mir vorstellen, ja.

00:06:21: Und dann haben wir uns hinkriegt, was können wir denn, wir beide?

00:06:24: Und was könnte man denn woanders brauchen?

00:06:26: Und dann haben wir tatsächlich auch überlegt, wo würden wir diese Expertise gerne einbringen?

00:06:33: Also das ist ja auch in der katholischen Landschaft unterschiedlich.

00:06:37: Und dann haben wir

00:06:38: einen Ranking

00:06:40: gemacht und haben dann eine Initiativbewerbung geschrieben.

00:06:45: Vorher muss ich sagen, haben wir allerdings überlegt ganz kurz, Ob wir vielleicht ein Beerdigungsunternehmen übernehmen.

00:06:51: Ja?

00:06:52: Auch eine sichere Bank.

00:06:54: Auch eine sichere Bank, aber ich sage mal ganz ehrlich, ich bring es nicht übers Herz den Leuten zu sagen, kaufen sie den, sag, weil da verdiene ich mehr dran.

00:07:03: Da kann ich anderes besser.

00:07:05: Und na ja, dann haben wir das fallen gelassen und haben geschaut, wo ist denn die katholische Kirche in Deutschland so, dass wir uns vorstellen können, dass wir uns noch mal dahin bewegen.

00:07:15: Und da stand das bis zum Osnabrück auf Nummer eins.

00:07:18: Wir haben uns beworben, die haben gesagt, wir brauchen es, Leute.

00:07:21: Und übrigens, da gibt es neuner Nei und da könnten wir auch zwei Leute gebrauchen.

00:07:26: Ja, so sind wir hingekommen.

00:07:28: Ist das so eine Sache, ich meine, man weiß es ja, das Ämztland, also Willhelm und ich sind ja beide nun ärzkatholisch groß geworden, auch an einer katholischen Schule.

00:07:35: Wir wissen auch beide, so früher war es schwerstmöglich, als Katholik dann irgendwo Fuß zu fassen in einem evangelischen Umfeld oder einem evangelisch oder protestantisch geprägten Umfeld.

00:07:44: Es war aber keine Missionierungsaufgabe.

00:07:46: Sie hatte nicht den Auftrag, dass sie die Norderneyerinnen und Norderneyer jetzt auf Katholisch trimmen müsste.

00:07:51: Nein, lassen die auch

00:07:52: nicht.

00:07:53: Würden wir auch gar nicht versuchen.

00:07:57: Nein, auch gar nicht.

00:07:59: Aber wir wohnten keine drei Tage da.

00:08:03: Da hat jemand an der Tür geschält, Karl Heinz.

00:08:06: Wie die Grüße, Karl Heinz, solltest du das hören?

00:08:08: Und Karl Heinz sagte, ich bin evangelisch.

00:08:11: Aber ich wollte mal hier so fragen, ist das also richtig hier?

00:08:13: Hier wohnt ein Ehepaar im katholischen Faust, die haben ja noch Kinder.

00:08:17: So, mit Karl Heinz bin ich so, also ganz dicke.

00:08:21: Nein, wir missionieren keinen, wir sind so wie wir sind und...

00:08:25: Vielleicht überzeugt das die ein oder den anderen.

00:08:27: Ja, genau.

00:08:28: Aber die Frage ist ja durchaus berechtigt.

00:08:29: Man erwartet ja eigentlich von Geistlichen in der katholischen Richtung eigentlich nicht, dass sie unbedingt miteinander verheiratet sind, ne?

00:08:34: Da muss man glaube ich schon ein bisschen die Struktur kennen und erklären, warum das möglich ist.

00:08:37: Ja,

00:08:38: das gibt es, ne?

00:08:39: Das gibt es schon.

00:08:39: Ja eben, ja.

00:08:41: Die Diakone sind alle verheiratet, neun, neunzig Prozent.

00:08:43: Und es gibt so viel.

00:08:46: Die Katholische Kirche ist so bunt und wir sind eben hier auch sehr bunt hier oben.

00:08:49: Passt also.

00:08:50: Ist auch, glaube ich, ganz gut angekommen Willem.

00:08:52: Du warst, glaube ich, schon da, als die beiden gekommen sind.

00:08:55: Haben die sich dann auch bei dir irgendwie vorgestellt und haben gesagt, hallo, wir sind jetzt die beiden neuen und außerdem machen wir das und das.

00:09:01: Wie stehen Sie dazu, Herr Lot?

00:09:04: Also tatsächlich war ich schon da und ich habe gerade festgestellt, dass wir doch einiges am Parallelen haben.

00:09:10: Meine Frau und ich haben auch an einem Silvester entschieden, nach Norderney zu gehen.

00:09:14: Also anscheinend scheint Silvester was mit einem zu machen.

00:09:18: Neuer Jahresabschnitt, altes ist vergangen, neues soll beginnen.

00:09:24: Und ich weiß noch, dass wir damals, also zwischen den Jahren, sagt man ja hier so schön, zwischen Weihnachten und Neujahr, also fieberhaft überlegt haben.

00:09:33: Ich hatte zwei Stellen Angebote, gehen wir nach Norderney.

00:09:37: oder nicht.

00:09:37: Und es war tatsächlich auch die Entscheidung, es muss ja beiden gefallen.

00:09:41: Und vor allen Dingen hatten wir schon drei kleine Kinder und das hat also die Entscheidung auch sehr, sehr stark geprägt, dass man einen Ort sucht, wo auch die Kinder sich wiederfinden können und sich wohlfühlen können.

00:09:54: Weil eines muss man schon sagen, also auf Norderney wächst man als Kind schon sehr behütet und in einem sehr überschaubaren Umfeld auf.

00:10:05: Das hat ganz viele Vorteile.

00:10:07: Hat für die Kinder auch den einen oder anderen Nachteil.

00:10:10: Muss man auch dazu sagen, also Eltern kriegen hier alles mit.

00:10:14: Nix bleibt im Verborgenen.

00:10:15: Und ja, dazu ist die Insel dann zu klein.

00:10:18: Wahrscheinlich,

00:10:19: ja.

00:10:19: Dazu wird dann auch zu viel

00:10:20: geredet.

00:10:21: Geredet, ja.

00:10:22: Aber um auf deine Frage zurückzukommen, ich bin ja selber aktiv in der Katholischen Kirche auch tätig.

00:10:30: Immer schon seit vielen Jahren im Kirchenvorstand.

00:10:33: Insofern sind wir uns auf dem natürlichen Wege sehr schnell begegnet.

00:10:41: Und auf der anderen Seite haben wir auch berufsbedingt Berührungspunkte dadurch, dass wir eben auch Tourismus und Kirche als ein wichtiges Thema hier auf Norderney empfinden.

00:10:55: Man muss dazu sagen, es gibt ja noch Parallelen, beide für Kinder.

00:10:59: Dann finde ich es sehr charmant, dass du dann sozusagen derjenige bist, der die Sankt Ludgeruskirche leitet, was mir natürlich sehr ... entgegen kommt, also der Namenspatron.

00:11:11: Die Frage, die wir uns alle gestellt haben vorher, wie können wir es denn darstellen, dass tatsächlich, wo viele darüber nachdenken, dass ja Norderney oder auch andere große Destinations, sagen wir es jetzt mal so, ja, eigentlich Partyinsen sind oder zumindest Insen zum Erhol, wo man vielleicht gar nicht darüber nachdenkt, zu Gehege zu gehen, weil man das vielleicht zu Hause auch nicht mehr macht, aber trotzdem gerade dann auf Norderney in der Urlaubszeit dann doch irgendwo ein Bedürfnis zu bestehen scheint, dann die Kirche zu besuchen.

00:11:40: Vielleicht könnt ihr mir beide das mal so ein bisschen erklären, warum Kirche für Touristen durchaus wichtig ist.

00:11:47: Naja, also unsere Kirchen sind erstmal die Kirchengebäude, wenn wir davon ausgehen.

00:11:54: Schön und sie sind lange geöffnet.

00:11:56: und ich sage mal auch Menschen, die die ranständig sind oder die mit Kirchen nicht viel am Hut haben oder so.

00:12:02: Die interessieren sich auch für Gebäude.

00:12:04: Da geht man mal rein, macht eine Kirchenführung mit oder so.

00:12:08: Das ist so das eine.

00:12:10: Und dann im Urlaub hat man eben Zeit.

00:12:14: Also hoffentlich.

00:12:14: Ich kenne noch ganz viele, die keine Zeit im Urlaub haben, die ganz vieles abarbeiten müssen.

00:12:18: Das ist dann schade, aber die meisten haben Zeit.

00:12:21: Wenn man es heit hat, dann kommen Dinge hoch, dann kann man über sich nachdenken, dann kann man auch vielleicht mal andere Dinge ausprobieren, sich auf andere Sachen einlassen.

00:12:28: Dann geht man vielleicht in so ein Gottesdienst, aber das ist gar nicht das Wesentliche, dann setzt man sich vielleicht mal fünf Minuten in diesen stillen Raum hin und lässt so die Gedanken schweifen.

00:12:38: Und dann kann man wahrnehmen, wenn man möchte, was es für Möglichkeiten gibt.

00:12:43: Also wir bieten zum Beispiel regelmäßig Gesprächszeiten an, da kann jeder hinkommen, egal was er hat, und hat eine Person, mit der er

00:12:49: sprechen

00:12:49: kann.

00:12:51: Das wird regelmäßig wahrgenommen.

00:12:54: Das ist eins oder Veranstaltung für Menschen.

00:12:57: Ich sag mal, wenn man alleine reißt, da kann man einfach zu seiner Kirchenführung hingehen.

00:13:01: Da kann man zu der Stippvisite kommen.

00:13:04: Das ist ein ökumenisches Angebot, wo wir durch vier Kirchen der Insel gehen.

00:13:09: Da muss keiner sich entschuldigen und sagen, ich bin allein unterwegs.

00:13:12: Sondern da kommt man hin und dann kann man auf einmal mit anderen Leuten sprechen.

00:13:15: Dann merkt man, das ist irgendwie ein kirchliches Angebot.

00:13:21: gar nicht so schlecht, die bewerfen mich gar nicht mit Bibelfersen.

00:13:24: Die versuchen mich eben nicht zu missionieren, sondern die nehme ich so, wie ich bin.

00:13:28: Ich kann da einfach sein, ich kann da eine Zeit verbringen, ich kann auch mehr oder weniger machen.

00:13:33: Das ist eine große Chance.

00:13:35: Allein unsere Gebäude sind sehr sehenswert.

00:13:38: Da spreche ich jetzt für alle Kirchengebäude hier.

00:13:40: Genau, ich wollte gerade sagen, wenn ich das richtig, zumindest ich habe es ja ein bisschen recherchiert, fünf Kirchen auf Norderney.

00:13:46: Eine kein Dach hat.

00:13:47: Ja

00:13:48: genau, eine hat keinen Dach.

00:13:50: Ja, und es ist natürlich auch so, glaube ich, betreust du oder betreut ihr jetzt zwei Kirchen, wenn ich das richtig zueinander... Ja, wir haben

00:13:55: zwei katholische Kirchen.

00:13:57: Ja, okay.

00:13:57: Die

00:13:57: liegen nur zweihundert Meter auseinander.

00:13:59: und da fragen auch viele, wieso... Ja, das habe ich gerade... Was wollen wir auch fragen?

00:14:04: Wieso sind die so dicht

00:14:04: beieinander?

00:14:05: Das hat historische Gründe.

00:14:08: In den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts ging die Zahl nach dem ersten Bildkrieg der Urlauberin und Urlauber oder der Gäste... wieder sehr schnell hoch.

00:14:17: und zudem fing man dann an Kinder in die Kur zu schicken und das waren ziemlich viele so und die gingen sonntags in die kirche ob die wollten oder nicht die evangelischen in die evangelische die katholische die katholische.

00:14:30: und da war die kleine sankt lugeros kirche schnell zu klein so dass neunster dreißig ein dreißig.

00:14:36: unsere zweite Bauhauskirche nenne ich sie immer Stella Maris dann schon ja

00:14:40: das ist die Kirche Wahnsinn

00:14:43: ja auch Einfach außergewöhnlich, weil diese Kirche ist ihrer Zeit weit voraus.

00:14:53: Sie ist ja eine Böhmkirche, also auch von einem sehr interessanten Bauhausarchitekten errichtet, was man so erstmal gar nicht auf Nadernai vermutet und sie wird auch heute noch im Volksmund die Sommerkirche genannt, weil sie einfach zum Sommer hin, also die Anzahl oder die Vielzahl der Gäste dort sozusagen empfangen konnte während, dann St.

00:15:17: Ludgeros, deine Namenspatronen, welche dann doch zu klein war, Ludger.

00:15:23: Ja, das kann manchmal passieren.

00:15:24: Ich habe jetzt leider gerade in meiner Heimatgemeinde, das ist die älteste Kirche des Emzlandes, die dort steht.

00:15:30: Und dann ist auch eine St.

00:15:32: Ludgeros-Kirche angebaut worden in den Sitzigerjahren.

00:15:34: Und wenn wir Pech haben, wir diese neue Kirche, die gerade mal fünfzig Jahre steht, schon wieder ein weit, weil dann doch der Andrang in diesem kleinen Dörfer, auch selbst im Emzland, wo man gut katholisch groß wird, dann doch nicht mehr so groß ist, als dass ich eine solche Kirche lohnen würde, sie zu betreiben.

00:15:49: Ich fand die Stella-Maris unheimlich toll.

00:15:51: Ich habe ja auch ein bisschen dazu durchgelesen.

00:15:53: Es ist ja dann komplett anderer Stock, weil er wartet erst mal von so einem Gebäude.

00:15:57: Erstmal nicht, dass es eine Kirche ist.

00:15:58: Loser-Dreißig und Eindreißig, glaube ich, in dem Zeitpunkt, in zwei Jahren gebaut.

00:16:04: Wie ist das Publikum unterschiedlich?

00:16:06: Oder gucken die sich eigentlich alles an, was mit Kirche zu tun?

00:16:09: Oder sagen die bei Stella Maris erwarte ich irgendwie ganz hippe Veranstaltungen, weil die so modern ist.

00:16:15: Und da Ludgerus, dann denke ich eher so darüber nach, meine Andacht, meine Messe, meine Beichte.

00:16:21: Ob man das so klar differenzieren kann, glaube ich nicht.

00:16:24: Ludgerus ist erstmal was für Leute, die so vorbeisteuern.

00:16:28: Ja, für Passanten.

00:16:31: Das sind... Die liegt am Weg, die liegt mitten in der Einkaufszone.

00:16:35: Sie hat ein einladender Schaufenster und das macht schon mal neugierig.

00:16:40: Da gibt es noch irgendwie einen flotten Spruch, der erstmal gar nicht religiös daherkommt, irgendwie mit der Einladung zur Ruhe zu kommen im Urlaub.

00:16:47: Dabei lassen sich unglaublich viele Menschen vor Fotografieren und schicken das in die Welt.

00:16:52: wie eine Postkarte.

00:16:53: Und viele Leute sind dann irgendwie neugierig genug, um die Tür aufzumachen und reinzugehen.

00:16:57: Und sich dann weiterhin überraschend zu lassen.

00:16:59: Denn das alte Gebäude von eightiehundert vier und achtzig ist ja von innen vor einigen Jahren entkernt worden, kann man fast sagen, und komplett neu gestaltet worden.

00:17:07: Und es ist dieser Überraschungseffekt, der, glaube ich, den konservativen katholischen Bayern genauso erreicht wie den nicht geprägten sächsischen Menschen.

00:17:22: Und wenn ich jetzt mal schauen würde, wir versuchen beide Kirchen ja eigentlich die ganzen Tage beofen zu halten.

00:17:29: Stella Maris ist ja wirklich ein bisschen versteckt.

00:17:31: Das findet nicht jede Person, aber vor allem ist es auch eine wirklich sehr, sehr ruhige Ecke, also ganz ruhige Nachbarn.

00:17:38: Und da passiert nicht viel in der Straße.

00:17:41: Und da kann man wirklich, und ich weiß nicht, ob es so einen Ort nochmal gibt auf der Insel, wirkliche Stille erfahren, Stille im Raum.

00:17:48: Und das ist sehr... berührend.

00:17:50: Ich gehe mit den Patientinnen, mit denen ich es zu tun habe, immer mal wieder in diesen Raum, um zu meditieren.

00:17:55: Und die sind dann auch immer hin und weg von dieser Erfahrung, die sie gar nicht mehr kennen aus ihrem Alltag.

00:18:02: Da hast du schon mal einen Stichwort angesprochen.

00:18:04: Ich habe ja vorhin gesagt, Doktor Siri Fuhrmann, und du hast ja gesagt, ey, ich bin Theologin.

00:18:08: Jetzt hast du gerade von Patientinnen gesprochen.

00:18:10: Vielleicht kann man das nochmal kurz erklären, warum du es mit Patientinnen zu tun hast, denn du bist ja auch Seelsorgerin im Caritas Gesundheitszentrum.

00:18:18: Genau, das Karitas Gesundheitszentrum hat vier Häuser hier auf der Insel.

00:18:22: Das sind zwei Gästehäuser, die Karitas Insel Ause und der Friesenhof und zwei Kliniken.

00:18:30: Einmal für Frauen in Familien und Pflegeverantwortung, die ohne Kinder reisen und einmal mit Kindern.

00:18:38: Also durch Fachklinik Maria Mehr und die Fachklinik Thomas Moros.

00:18:43: Und das sind Patientinnen, die dort sind.

00:18:45: um ihre Gesundheit, für ihre Gesundheit etwas zu tun, bzw.

00:18:49: eine Rehaber zu nehmen.

00:18:51: Ich weiß nicht, wie du das siehst, Wilhelm, aber man erwartet erst mal so viel Spiritualität, um es mal sozusagen auf Norderney nicht unbedingt, wenn du mit den Gästen sprichst.

00:19:04: Kommt das Thema dann auch mal zu Tage oder zum Tragen, dass die Leute dich auch fragen, Mensch, Kirche habe ich gelesen, wo kann ich die finden?

00:19:12: Oder spielt das erst eine sekundäre Rolle?

00:19:14: oder ist das, ist Kirche so etwas so normaler auf den zweiten Blick?

00:19:21: Also vom Grunde her würde ich sagen, ist Kirche etwas auf den zweiten Blick von dem Anspruch her oder dem, was Gäste suchen.

00:19:32: ist es aber in Wahrheit ein Thema, wenn man sich mal richtig damit auseinandersetzt, auf den ersten Blick.

00:19:38: Ich sage immer, auf Norderney kommen die Menschen nicht zur Kirche, sondern die Kirche kommt irgendwie zu ihnen.

00:19:46: Also da ist gar nicht im Vordergrund, ich setze mich jetzt in eine Kirche rein, sondern im Vordergrund ist wirklich erstmal dieser Rückzug, dieser spirituelle Gedanke.

00:19:57: Siri sprach zum Beispiel vorhin die Ludgerus-Kirche an.

00:19:59: Ich habe auch schon gesehen, dass Leute wieder rausgehen, sich das Kirchengebäude nochmal von außen anschauen.

00:20:06: dann wieder reingehen, um zu gucken, passt das irgendwie zusammen.

00:20:11: Und das ist im Grunde, um das vielleicht mal denen zu erklären, die die Kirche von innen noch nicht gesehen haben, die ist also elliptisch gebaut.

00:20:19: Das heißt also, von innen ist eine große Ellipse und die Menschen sitzen sich gegenüber, nicht wie das sonst in den Kirchen ist, diese typische Omnibusaufstellung, wo man so schön hintereinander sitzt und sich nicht in die Augen schaut.

00:20:34: Und diese elliptische Form ist dort sehr modern interpretiert, obwohl es eigentlich die Urform von Kirche ist, sich gegenüberzusitzen im Kreis, in der Runde.

00:20:44: Auch das Abendmahl hat ja in der Runde, da hat man ja nicht hintereinander gesessen, um sich nicht angucken zu müssen.

00:20:51: Und insofern denke ich, ist das für viele eine Überraschung und das ist dann schon mal das Ende.

00:20:57: der erste Berührungspunkt, den dann die Gäste auf einmal mit diesem Raum haben.

00:21:02: Und dann fängt es an, dass die anfangen zu denken, auch mal über diesen Kirchenraum als Kirche zu denken.

00:21:10: Und das ist also ganz spannend.

00:21:12: Und wenn man dann das Gästebuch liest, wird auch ganz oft was über den Raum gesagt.

00:21:18: Also das wundert mich immer, oder wundert mich vielmehr nicht mehr, aber am Anfang hat es mich gewundert.

00:21:24: Das inspiriert viele Menschen und die halten sich dort gerne auf.

00:21:28: Und in dem Moment öffnet sich auch ein Fenster für die Kirche, dass die sagen, das interessiert mich hier.

00:21:35: Dieser Raum interessiert mich.

00:21:36: Was findet hier sonst noch statt?

00:21:38: Was ist das Angebot der Kirche?

00:21:40: Und dann fangen Leute an sich wirklich zu erkundigen und dann kommen wir eben auch unter anderem als Tourismus-Destination ins Spiel, dass wir natürlich auch alle Angebote der Kirche als festen Veranstaltungs- Bestandteil in unseren Veröffentlichungen haben.

00:22:00: und eines der meist gegoogelten Fragen ist immer noch die kichtzeit.

00:22:07: und was man nicht vergessen darf ist.

00:22:10: Wir haben viele Gäste, die aus Nordrhein-Westfalen, gerade aus dem westfälischen Bereich, kommen Münster und Kohle.

00:22:16: Sehr

00:22:17: katholisch.

00:22:17: Wir haben wir schon oft darüber

00:22:19: gesprochen,

00:22:20: bei

00:22:20: der Bonneraum und so weiter.

00:22:22: Also das sind eben Menschen, die auch was mit Kirchen anfangen können und die natürlich dann auch ganz gezielt den Sonntags oder den Samstagsgottesdienst suchen.

00:22:32: Also wie Siri schon sagte, das ist ein ganz, ganz breites Spektrum.

00:22:37: Wenn man die Gespräche so hat, spreche ich auch mal wieder an Markus und Siri, erwarten die viel.

00:22:43: Siri hat ja vorhin gesagt, wir sind nicht so katholisch und nicht so spirituell oder wir sind auch spirituell schon, aber wir sind nicht so mit den Kirchensprüchen unterwegs.

00:22:51: Was für Gespräche führt ihr denn da?

00:22:54: Er bietet ja mit Sicherheit auch Messen oder anderes an, aber sind die dann anders, als man sie erwartet?

00:23:00: Und sind auch die Gespräche in dieser Elipse, die Wilhelm gerade beschrieben hat, sind die dann auch anders, weil sich die Leute gegenüber sitzen und vielleicht auch in Aktion miteinander kommen?

00:23:10: Ja.

00:23:11: Also, womit kommen die Leute, würde ich erst mal sagen, die kommen mit all dem, was die so im Gepäck haben, ja?

00:23:18: Und der erste Schritt ist erstmal, dass die wahrnehmen, da hört mir jemand zu.

00:23:22: Und also die Gespräche, die wir führen, also

00:23:25: ich

00:23:25: führe auch Gespräche in einer Klinik, aber dann mit Patienten, mit den Männern.

00:23:30: Das ist der Punkt, wo wir beide Arbeitszeit tauschen, wenn in der Fachklinik Thomas Morus Väter sind, fünfmal im Jahr in einer Vater-Kind-Maßnahme.

00:23:38: Die kommen mit all dem, was sie im Gepäck haben.

00:23:40: Ja, also von Trennung, von Verlust eines Partners durch Tod.

00:23:46: Scheidung, weiß was ich, aber auch mit freudigen Dingen, Kind ist geboren.

00:23:51: All das, was die so mitschleppen oder mitbringen.

00:23:55: Und da hören wir dann einfach zu und sind einfach da.

00:23:57: Und wir haben jetzt keine Agenda so nach dem Motto jetzt, wie du bist jetzt aus der Kirche ausgetreten.

00:24:02: Jetzt, ich kriege aber zwanzig Euro, wenn du wieder eintrittst.

00:24:05: Also so ein Quatsch nicht.

00:24:08: Und ich habe gerade schon gesagt, wie bewerfen die nicht mit Diebelversen, sondern so stelle ich mir auch Kirche vor.

00:24:16: Wir sind für die Menschen da.

00:24:17: Punkt.

00:24:19: Wenn ich jetzt nochmal für mich überlege, welche Themen sich bei mir häufen in den Gesprächen, dann ist das auf der einen Seite alles, was mit Verlust zu tun hat.

00:24:32: Natürlich Verlust von Menschen, Verlust von Partnerinnen, Partnern, Verlust von Kindern und damit man jetzt nicht nur den Tod, sondern auch den Kontaktabbruch, der viele schmerzt.

00:24:45: dass die Schönheit geht und die Gesundheit verloren gegangen ist, ist ein Thema.

00:24:57: Ja, also das große Thema Verlust.

00:24:59: Und das andere, was sich wirklich jetzt auch in den letzten fünf Jahren gehäuft hat, ist die Enttäuschung über die Kirche, die mal Heimat war.

00:25:10: Also das ist offensichtlich im Urlaub besprechbar.

00:25:14: Vielleicht sind wir auch ernst zu nehmen gegenüber?

00:25:18: Vielleicht

00:25:18: seid ja auch nicht der Heimatpasta oder was weiß ich oder der Heimatdiakon, weil vielleicht sagt man es in einem Umkreis, wo man sich kennt, vielleicht doch nicht so deutlich, weil man Angst davor hat, hier beim Offen Schlips zu treten.

00:25:29: Vielleicht seid ihr dann genau gerade die richtigen, die da dastehen und sagen, so, jetzt kann ich es aber mal loswerden.

00:25:34: Und die haben vielleicht sogar Verständnis für mich.

00:25:36: In den letzten ... Jahre, muss man fast sagen, haben wir zwischen den Jahren immer mit dem Städtisch draußen gestanden.

00:25:44: Da sind ja alle möglichen Leute unterwegs, wenn wir die Gäste für das Silvesterfest erwarten.

00:25:49: Und wir stehen ja nur da.

00:25:50: Vielleicht haben wir noch eine Brause dabei.

00:25:53: Auf

00:25:53: der Straße.

00:25:55: In der Einkaufszone, direkt vor der Kirche.

00:25:58: Und sind einfach erst mal da, haben da auch keinen Missingierungsanspruch.

00:26:00: Aber da kommen die Leute dann ziemlich direkt auch mit ihren Themen und mit ihren Anfragen, mit ihrer Kritik.

00:26:05: Und ganz oft heißt es dann... Ja, das finde ich total super, dass sie jetzt hier stehen.

00:26:10: Das würde ich mir woanders auch mal wünschen, dass es eine direkte Auseinanderbezahl gibt.

00:26:16: Und die Anonymität ist bestimmt ein Vorteil tatsächlich.

00:26:24: Also man kann das hier ablassen, man kann das hier sagen.

00:26:30: Wir kennen die Leute nicht.

00:26:32: Wenn die allerdings wiederkommen, erkennen wir sie wieder auch.

00:26:34: Und es gibt tatsächlich auch Leute, die sagen, Wissen Sie, noch letztes Jahr habe ich mit Ihnen gesprochen.

00:26:38: Ja, das und das ist passiert.

00:26:41: Also das ist schon ein Vorteil, dass man einfach hier, wenn nicht in Deutschland ist, würden die Kinder sagen.

00:26:46: Also die sagen, wenn wir unsere Kinder sagen, wenn wir rüberfahren, fahren wir wieder nach Deutschland.

00:26:52: Für die grüben Deutschland hier ist jedem Norderei.

00:26:55: Und das ist der große Vorteil, da ist Wasser dazwischen und das ermöglicht vieles auch im Kopf.

00:27:00: Viel Freiheit.

00:27:00: Freie

00:27:01: Republik Norderney, das wäre es ja noch, Wilhelm, oder?

00:27:04: Ja, auf jeden Fall.

00:27:05: Also ich glaube auch, dass die Anonymität hilft, aber nicht nur.

00:27:10: Also ich finde, selber als jemand, der ja auch immer wieder so von außen mit draufschauen kann, erlebe ich doch auch, dass es sehr entscheidend ist, wie sich Kirche gegenüber den Gästen oder dann eben auch gegenüber, wenn man über die Heimatgemeinde spricht, über seine Gläubigen.

00:27:29: öffnet.

00:27:30: und ich denke, dass wir hier auf Norderney auch dank des Ehepaares Fuhrmann eine besondere Form auch der Öffnung erfahren haben und das hilft natürlich.

00:27:41: Wenn ich natürlich warte, dass jeder immer nur zu unseren Veranstaltungen kommt, dann wird das echt schwierig.

00:27:49: Aber wenn Kirche auch auf Menschen zugeht und gar nicht in erster Linie den Missionierungsanspruch hat, sondern So wie Markus und Siri das vorhin formuliert haben, einfach da zu sein, einfach ein Ort zu haben.

00:28:04: Dann ist neben der Anonymität einfach auch die Offenheit sehr, sehr einladend.

00:28:09: Und das kriegen wir ja auch außerhalb von Kirchen mit, dass die Menschen, die hier kommen, also einen sehr schnell sehr viel erzählen.

00:28:17: Also ich bin ja auch als Kodirektor viel unterwegs und wenn dann Gäste mal kommen, also häufig ehrlich gesagt auch.

00:28:25: irgendwie so mit so einer Aufhängerbeschwerde und wollte aber mal irgendwie mit dem Kurd direkt überwatschen und dann erzählen die wirklich von Gott und der Welt im wahrsten Sinne des Wortes, weil ich glaube, dass viele hier auch herkommen und einfach mal wieder diesen menschlichen Kontakt suchen, einfach einen guten Zuhörer finden möchten.

00:28:47: Also alles, was gar nicht in erster Linie sofort mit Kirche zu tun hat.

00:28:52: sondern vielleicht auch mit Werten und Gaben, die so ein bisschen gesellschaftlich verloren gegangen sind in einer Zeit, wo alle mit sich ja auch außerordentlich beschäftigt sind und wo ja viele das Gefühl haben, dass keine mehr zugehört wird.

00:29:06: Und das finden die hier auf der Insel geduldige Zuhörer und vor allen Dingen auch in beiden Kirchenformen, also sowohl in der evangelischen als auch in der katholischen Kirche.

00:29:19: gibt es diese Ansprechpartner und in den Sitzungen, Fahrgemeinderatssitzungen und auch an den Kirchenvorstandssitzungen wird ja auch immer wieder darüber berichtet, was so stattfindet.

00:29:30: Und ja, ich kann mich erinnern, dass es schon viele außergewöhnliche Begegnungen dazu auch gegeben hat.

00:29:37: Auch jeder hier, der auf der Insel lebt, hat solche außergewöhnlichen Begegnungen.

00:29:43: Ja, die haben wir auch.

00:29:45: Markus, okay, mach mal ruhig.

00:29:46: Ich wollte noch eine Frage schnell mal erzähl ruhig.

00:29:48: Ja, bei außergewöhnlichen Begegnungen muss ich an einer der letzten Podcast Gäste denken.

00:29:57: Nämlich an Niki Krause.

00:29:58: Niki Krause, ja klar.

00:29:59: Der

00:29:59: in Sankt Logirus auch schon mal die Akustik getestet hat.

00:30:02: Und auch sagen, das ist ein toller Raum hier, ein toller Akustik.

00:30:07: Und Begegnungen haben wir hier viele.

00:30:11: Ja, und ich muss zugeben, seitdem bin ich mit Kikrause-Fan natürlich.

00:30:15: Und vorletzt ist ja auch auf der Summertime.

00:30:18: Sehr verständlich.

00:30:19: Und wie wir ja wissen, mit Kikrause, vielleicht ist das so ein bisschen das katholische Gehen.

00:30:26: Also Showmaster-Qualitäten kommen nicht von ungefähr, die er lernt man in der Kirche, glaube ich.

00:30:31: Das kann gut sein.

00:30:32: Es sind ja viele von denen, ob das ein Jürgen von der Lippe ist oder Thomas Gottschalk oder Günther Jauch, die sind ja alle irgendwie katholisch sozialisiert.

00:30:39: Ich wollte noch mal das zweite Frage stellen zu dem, was du vorhin gesagt hast, Siri auf der einen Seite.

00:30:43: Es ist viel trauer, viel Verlust.

00:30:46: Was ich verstelle oftmals in letzter Zeit ist auch das Thema Einsamkeit.

00:30:49: Wir lieben der Welt.

00:30:51: wo ganz, ganz viel technische Möglichkeiten da sind.

00:30:54: Wir reden heute auch jetzt hier miteinander, weil es technisch möglich ist, obwohl wir nicht alle an dem gleichen Ort sind, aber wir können es.

00:31:00: Und trotzdem ist da eine große Einsamkeit.

00:31:02: Wer sind denn auch die Leute, die nicht unbedingt mit Verlust, aber auch vielleicht mit Einsamkeit zu euch kommen?

00:31:07: Sind es auch die jungen Leute, die jetzt wieder sagen, hier auf Norderney, da kannst du mit den beiden mal ruhig ins Gespräch kommen.

00:31:12: Die sind da ganz aufruf.

00:31:14: Also sind jetzt nicht, also wir sind ja nicht nur jetzt sozusagen exklusive... Einzelgesprächspartner,

00:31:21: Partner,

00:31:22: sondern manchmal ist es ja auch einfach so eine gewisse Alltäglichkeit.

00:31:25: Also wir stellen jetzt schon fest, dass einige junge Leute in den Zwanzigern irgendwie in unserer Gemeinde andocken, die vielleicht noch für eine brenzte Zeit irgendeinem freiligen Dienst nachkommen, vielleicht aber auch irgendwie für eine Ausbildung hierhin gekommen sind.

00:31:38: Das freut uns natürlich.

00:31:39: Also dass die irgendwie auch so was wie so eine... Ich sag mal positiv geschworen sowas wie eine home base bei uns finden.

00:31:47: ja wo sie wissen wieder gibt's menschen auf die kann ich mich beziehen und mit der habe ich mit den habe ich irgendwie ein konsens auf wenn wir den nicht groß ausgehandelt haben.

00:31:58: Für kindern ist es ja auch so.

00:31:59: tschuldige bitte das ist ein leichtes delay.

00:32:01: deswegen mach ich so ganz klar ich wollte nur mal.

00:32:03: Gleich im Nachhinein die Frage stellen Willemvierkinder, ihr Vierkinder und dadurch ist man vielleicht ja auch als katholischer Seelsorger oder Seelsorgerin vielleicht ja ein bisschen auch näher an den Themen, die so stattfinden tatsächlich und nicht so weit weg und nicht so weit weg von den Menschen, für die man vielleicht auch da sein kann.

00:32:23: Ja und ich meine wir leben ja hier einfach auch in der Inselgemeinschaft mit und werden auch so angesprochen.

00:32:33: Also das ist manchmal auch ein bisschen herausfordernd.

00:32:35: Wilhelm wird das auch kennen.

00:32:38: Die große Herausforderung hier auf Norderney ist die soziale Redundanz.

00:32:41: Also wir treffen uns morgens beim Brötchen kaufen.

00:32:45: Mittag sind wir in irgendwelchen Sitzungen in unterschiedlichen Rollen beieinander.

00:32:48: Nachmittags sind wir Elternversreterinnen und Kindergartenmutter.

00:32:53: Also das sind Herausforderungen.

00:32:54: Das braucht manchmal eine ganz klare aufgeräumte Haltung, dass man das irgendwie gut auseinanderhält.

00:33:00: Aber natürlich passiert es mir auch, dass ich irgendwie plötzlich mit irgendeiner Frage angesprochen werde über Medica oder beim Netto oder so.

00:33:09: Wie geht das noch mit dem Kind taufen?

00:33:10: Und ich wollte aus der Kirche austreten.

00:33:11: Nein, ich bin ausgetreten.

00:33:12: Aber ich will wieder eintreten.

00:33:13: Wie macht ihr das auch?

00:33:15: Also, da sind... Ja.

00:33:17: Dann geht auch zu Netto.

00:33:18: Ja.

00:33:19: Dann haben wir ein bisschen Werbung gemacht.

00:33:21: Vielleicht kann die so etwas überweisen an uns.

00:33:24: Vielen Dank.

00:33:27: Na ja, wir müssen ja auch,

00:33:29: das ist ja auch, das

00:33:30: müssen wir auch so mal reden, ich meine, bei Kirchen gibt es auch,

00:33:32: die sind Klingelbeutel scheppern lassen.

00:33:34: Ja,

00:33:35: genau, wobei wir sagen, das ist ein gutes Thema eigentlich, das Geld, weil uns Gelbe ist nicht ohne die Gäste, also die Gäste haben vor über hundertdreißig Jahren dafür gesorgt, dass die erste Kirche gebaut wurde und die Gäste haben auch dafür gesorgt, dass die zweite Kirche gebaut wurde.

00:33:49: und die Gäste sorgen auch bis heute dafür, dass wir als Kirchengemeinde existieren, aus uns heraus alleine, könnten wir das gar nicht.

00:33:56: Das muss man einfach so sagen.

00:33:58: Also das ist der Mensch schon anliegen.

00:34:00: Vielleicht können wir noch mal darüber sprechen.

00:34:02: Wir sprechen jetzt über die katholische Kirche, aber ich habe ja gesehen, es gibt ja ein paar mehr.

00:34:05: Du hast es auch angesprochen vorhin, Markus.

00:34:08: Kooperation ist ja, glaube ich, auch auf so einer kleinen Insel mit sechstausend ständigen Einwohnerinnen und Einwohner, die wirklich auch zu der Gemeinde gehören und dann fünf Kirchen zu haben und natürlich auch unterschiedliche Religionszugehörigkeiten.

00:34:24: Da ist, glaube ich, auch die Kooperation unter den einzelnen Kirchenträgern, glaube ich, auch ganz wichtig, dass das funktioniert.

00:34:29: Ja, das funktioniert.

00:34:30: Und ich glaube, das hat auch immer schon hier funktioniert, weil eben hier Na dann nach Hessen und eben drüben Deutsch-Slatte, wie ich schon gesagt habe, ja.

00:34:37: Also wenn man in die Geschichte guckt, also die ersten katholischen Gottesdienste von erst in einem Hotelstadt, dann in einer Schule und dann in der evangelischen Kirche, ja.

00:34:46: Sogar Sonntags nach dem Evangelischen Haupt-Gottesdienst.

00:34:51: Das war die Zeit in der... Katholische Kinder mit evangelischen Kindern im Entsland spielen durften.

00:34:56: Stimmt, kenne ich.

00:34:57: Oder haben die jetzt schon im Sandgebund zusammen.

00:35:00: Das geht bis heute auch.

00:35:03: Die evangelische Kantorin kommt zu uns und macht mit uns ein paar Gesangsübungen.

00:35:10: Das geht an viele Katholiken.

00:35:12: Und Katholikin singen in den evangelischen Kürmet, das ist überhaupt gar kein Problem.

00:35:16: Oder evangelische Fahrerinnen und Fahrer gibt es jedes Jahr am Januar so ein Seminar.

00:35:20: Die sind hier in einem Gästehaus und die wollen ein bisschen was einüben.

00:35:28: Ja, das machen die dann halt bei uns in der Kirche, wenn die andere so ist oder wenn die renoviert wird oder gereinigt wird.

00:35:33: Kein Problem.

00:35:36: Ich meine, Wilhelm, du erlebst das ja auch.

00:35:37: Wir sind ja nun beide gebürtige Emsländer.

00:35:39: Es gab ja damals auch noch so diese Dünkel gegenüber anderen Religionen.

00:35:44: Das hat sich ja zum Glück im Laufe der Jahre ja auch zum Positiven gewendet.

00:35:49: Wäre ja auch, glaube ich, gar nicht mehr anders möglich.

00:35:50: Aber was bietet Kirche für dich auf Norderney, dass du sagst, als Co-Direktor habe ich noch nicht genug in die Ohren.

00:35:56: Ich gehe auch noch in den Kirchenvorstand und habe auch noch Bock, damit zu machen.

00:36:02: Ja, also ich glaube, das ist auch ein Stück weit wie man aufwächst.

00:36:08: Also ich bin tatsächlich in meinem Heimatdorf neben der Kirche aufgewacht.

00:36:14: Jeden Morgen, wenn es geleutet hat, um sechs Uhr, also das klassische Angelos-Leuten, dann fand das glaube ich sechs Uhr, zwölf

00:36:22: Uhr,

00:36:23: achtzehn Uhr und das war ja früher, weil die Menschen keine Ohren hatten, einfach auch die Bestimmung der Tageszeit.

00:36:29: Also da spielt die Kirche im Alltag ja noch eine ganz andere Rolle.

00:36:33: Da wurde zu jedem fest, nicht nur der Bürgermeister und der Kurdirektor eingeladen, da wurde auch immer der Pastor eingeladen und in vielen katholischen Gegenden ist das auch immer noch so und insofern ist das auch ein Stück weit meine DNA.

00:36:48: Ich habe ganz offen gesagt in der Jugendzeit die Beziehung zur Kirche relativ verloren und wenn aber man so eine Prägung hat, kommt man irgendwann dazu wieder zurück.

00:37:02: Und für mich ist das heute ja auch in ein Gottesdienst zu gehen oder sich auch in der Kirche zu engagieren, einfach auch eine Herzensangelegenheit, wo gar nicht immer nur Glaube im Vordergrund steht.

00:37:16: Für mich ist das auch eine Form von Gemeinschaft, von gleichen Begegnungen.

00:37:22: Also viele finden in dieser Kirchengemeinde.

00:37:25: Einfach auch ein Stück Heimat, also sich aufgehoben, sie kommen auf einer Insel, sind fremd und wir haben also damals auch, als wir neu waren, relativ schnell Kontakt mit der Kirche gefunden und sind da auch drin verblieben, also weil uns einfach diese Gemeinschaft gut gefallen hat, weil das alles auch sehr open-minded ist.

00:37:50: Im Emsland ist ja vieles, Lüdke auch sehr konservativ gewesen, das ist hier überhaupt gar nicht.

00:37:57: Und insofern, ja, und auch diese eine Stunde Gottesdienst in der Woche, das ist für mich auch eine Form der Komplentation.

00:38:05: Also ich gebe zu, ich höre nicht immer hundertprozentig bei allem zu, was so gesagt und getan wird.

00:38:12: Das merke ich mir.

00:38:13: Aber ich komme, ich komme.

00:38:16: Ich komme einfach auch für mich mal runter.

00:38:18: Wann nimmt man sich einfach mal Zeit in der Woche, wenn man mal ehrlich ist und richtig runterzukommen, also das Handy ausgeschaltet zu haben, nicht zu hören und nicht zu sehen oder auch bewusst zu hören und bewusst zu sehen ist ja auch eine Frage, wie man dann gerade so drauf ist.

00:38:40: Lieber Markus, also da du dir immer Bomben predigten hast und Siri auch, höre ich euch natürlich immer uneingeschränkt zu.

00:38:47: Okay, das war die richtige Anbaut.

00:38:49: Das

00:38:49: ist auch mal hier auch, das gleich klarzustellen.

00:38:51: Nicht

00:38:52: dein Kirchenausschlussverfahren, die einleiten für Welle.

00:38:54: Aber

00:38:55: es gibt mir einfach mal einen persönlichen Rückzug.

00:38:59: Und das, glaube ich, ist bei vielen Leuten der Fall, weil man das einfach in seinem Alltag überhaupt nur noch ganz selten einbaut.

00:39:08: Er hat noch mal zu Markus ein Serie an der Stelle.

00:39:10: Markus ist ja vorhin schon zweimal gesagt, dass sich die Leute nicht mit Bibeltexten zuwerft.

00:39:14: Ein bisschen Kirche wird wahrscheinlich aber trotzdem noch verlangt.

00:39:17: Aber wie offen seid ihr dann und wie weit fasst ihr das Thema Kirche in eurer Kirche, damit es sich vielleicht das zwar Kirche drin ist, aber nicht von außen so dieser Sticker gleich so drauf ist, dass man das Gefühl hat.

00:39:32: Puh, wenn ich jetzt da reingehe, da muss ich mir auch was vorbereiten.

00:39:34: Sondern, dass man ganz offen reingehen kann und so aber gucken, was mich hier erwartet.

00:39:38: Naja, wir versuchen eben auch andere Veranstaltungsformate anzubieten.

00:39:42: Also, Kirche ist nicht nur Gottesdienst und nicht nur Meditation, wobei bei Meditation ganz viele andocken können, uns nie in den Gottesdienst gehen können.

00:39:50: Wir haben also Mittwochs immer eine halbe Stunde schweigen, ja?

00:39:54: So, da sind immer fünfzehn, zwanzig Leute jetzt zum Teil und die Leute sagen auch, Ich gesatz nicht, Kirchen, Gott ist nichts.

00:40:01: Aber das finde ich cool.

00:40:02: Einfach mal hier rumsitzen, nichts sagen.

00:40:04: Oder wir haben Tobias Schlegel da hier gehabt.

00:40:07: Also der hat ja ein Buch geschrieben mit Mama auf dem Jakobsweg.

00:40:11: Da war die Kirche richtig gut gefüllt und der hatte aus seinem Buch vorgelesen.

00:40:16: Und da waren einfach auch Leute da, die gesagt haben, das finde ich cool, dass ihr sowas aufmacht.

00:40:22: So, da ist schon irgendwie Kirche drin.

00:40:25: Ja, Kirche, da denkt man immer an Organisationen.

00:40:28: Institution vielleicht, da ist irgendwie was drin, was mit Gott zu tun hat, auch wenn es nicht so benannt wird vielleicht.

00:40:35: Na vielleicht, Gott drin darf ja auch ruhig sein, aber manchmal ist es ja auch so, dass so eine gewisse Schwere manchmal so gedanklich zumindest mit Kirche einhergeht und wenn die euch dann so erleben, dann ist dann offensichtlich auch die Leichtigkeit mit dabei.

00:40:48: Ja, ein wichtiger Faktor ist auch die Frage der Sprache.

00:40:51: Ich habe nach meiner Promotion in einem Projekt gearbeitet in einer Jugendkirche in Oberhausen und da gab es so eine Erkenntnis, mit Kirche darfst du nicht scheiß Haus sehen.

00:41:02: Also irgendwie darf es nicht peinlich sein, also die Ästhetik, die mit der Kirche kommt und Sprache ist ein wichtiges Ja, für Jikel, der Ästhetik.

00:41:13: Ja, wenn ich natürlich nur in einem abgehobenen, aufgesetzten Jagong spreche, muss ich mich nicht wundern, wenn die Leute direkt irgendwie die Ohren zu klappen.

00:41:22: Und wenn ich in Einzelgespräche bin, aber auch wenn ich mich auf eine Predigt vorbereite, dann ist für mich immer die Frage, was ist denn die Sprache meiner Zuhörerschaft?

00:41:34: Und damit fahre ich jetzt persönlich ganz gut, glaube ich.

00:41:37: Ich glaube, du auch.

00:41:37: Ja, ist das so, wenn ihr nach Deutschland kommt, dass ihr dann manchmal Kirche anders erlebt, dürft ihr eure Freiheit auf der Insel, weil ihr hier auf der Insel seid, anders ausleben, als wenn ihr in einem engen Korsett am Festland wert und in einer anderen Kirchengemeinde euren Dienst tun würdet?

00:41:55: Oder ist es eigentlich egal?

00:41:57: Das ist jetzt spekulativ.

00:41:58: Ja, es ist schwerstüber

00:41:59: antworten, weil dann erlebt ihr das ja manchmal.

00:42:01: Ja, also... Wir sagen oft so, woanders würde es sehr schwierig werden.

00:42:07: Also was wir hier machen, das ist, da war es die Zentrale, sag ich immer, der Bischof und alle, die wissen alles Bescheid und das ist auch alles prima und super.

00:42:16: Wenn wir dann woanders sind, ist mir in dieser Woche so gegangen.

00:42:19: Ich war eine Woche im Kloster und dann war ich in einer großen Stadt dann anschließend Universitätsstadt.

00:42:24: Und neben der Uni war direkt eine Kirche und ich dachte, genial.

00:42:28: Und draußen so ein schönes einladendes Plakat habe ich gesagt.

00:42:31: Hey, super, so muss das sein.

00:42:32: Dann bin ich dann in die Tür reingegangen, also durch die Tür gegangen und wieder rückwärts rausgegangen.

00:42:37: Und hab gedacht, das was das Plakat draußen verspricht, hält der Raum nicht, hält das Angebot nicht.

00:42:43: Ich fühlte mich total fremd, ja, also total so.

00:42:47: Und man muss natürlich immer aufpassen, man hält natürlich leicht das, was man selbst macht für das Richtige.

00:42:52: Das ist es ja nicht immer.

00:42:54: Aber was das Schöne hier ist, ist einfach, dass wir hier ausprobieren dürfen, dass wir auch ausprobieren.

00:43:00: dass wir auch Dinge mal machen, die nicht klappen, wo wir dann sagen, okay, das war nicht gut, das war falsch, aber dann machen wir es nächste Mal anders.

00:43:07: Und

00:43:08: ja,

00:43:08: das, das, glaube ich, ist notwendig.

00:43:11: Ja, Siri hat ja von der Sprache gesprochen, also mit welcher Sprache man also Menschen auch begegnet.

00:43:18: Ich würde das gerne noch ergänzen, mit welchen Bildern man Menschen auch begegnet.

00:43:22: Also es gibt auch das Bild bei uns in der Kirche, dass drei Frauen im Talar am Ambur stehen.

00:43:28: Das gibt es.

00:43:29: Und da gibt es sicherlich auch konservative Katholiken, die kurz davor sind, den Ohrmacht zu fallen, wenn Sie das sehen.

00:43:38: Auch auf Nardanai, also Gäste wie auch Einheimische, denen das dann also wirklich zu viel wird.

00:43:45: Und es wird ja viel und auch berechtigt auf die Institutionenkirche.

00:43:52: geschimpft, aber es ist schon so, dass wir hier auf Norderney auch mit dem Wissen des Bistums relativ anders heutzutage auf Menschen zugehen können, als das vielleicht vor zwanzig oder dreißig Jahren noch der Fall war.

00:44:12: Häufig liegt es auch an dem Spirit einer Gemeinde selbst, was möglich ist und was nicht möglich ist.

00:44:19: Das sind gar nicht immer nur die oberen die da konservativ immer die Vorgaben geben, sondern häufig ist es die Gemeinde selbst, die sich diese Rahmen steckt und einfach nicht in der Lage ist darüber auch hinaus zu blicken.

00:44:33: Und da kenne ich auch im Emsland ganz progressive Gemeinden, wie ich das auch hier kenne.

00:44:40: Und das ist das, was ich bevorzuge.

00:44:43: Aber Markus hat recht, also was wir gut finden, müssen andere noch lange nicht gut finden.

00:44:50: vielen und das hört man auch sehr häufig.

00:44:52: Also die die sogenannte Liturgie, also dieser Ablauf der Messe, dass das überall und der ganzen Welt überall gleich ist, hat ja auch was schürzig.

00:45:03: Also es gibt einen was ungemein zum einen beruhigend ist und zum anderen auch.

00:45:10: was wirklich verbindendes.

00:45:11: Also du kannst in Spanien oder sonst wo in China, in der katholischen Kirche gehen und du bist jederzeit in der Lage, im Grunde einem Gottesdienst zu folgen, weil du ungefähr weißt, was da gerade liturgisch abläuft.

00:45:29: Das finde ich auch irgendwo ein Stück weit spannend.

00:45:32: Ihr habt ja vorhin gesagt, dass es ja mehrere Kirchen gibt unter freiem Himmel auch.

00:45:37: Hört sich für mich so ein bisschen an, wie zur Urkirche zurückzukehren.

00:45:41: Also die Hütte muss nicht in Anführungsstrichen immer richtig voll sein.

00:45:45: Es reicht doch, wenn man so etwas mit einer kleinen Gemeinde feiern kann.

00:45:50: Die Frage ist ja immer, es gibt ja so diese festen Gemeinden, so kenne ich das halt, wenn man Sonntags in die Kirche ging.

00:45:55: Dann waren noch nicht immer die gleichen Leute da.

00:45:57: Man kannte eigentlich fast jeden mit Vornamen.

00:45:59: Man wusste, wo der wohnt oder wo die wohnt.

00:46:02: Man kannte deren Gewohnheit, man kannte deren Auto, man kannte deren Hund alles.

00:46:06: Ist das auf Norderney auch so?

00:46:08: Oder ist gerade diese Flexibilität, dass so viele Menschen auch von außerhalb kommen, die immer wieder was Neues mitbringen, auch neue Themen einbringen, vielleicht auch das, was dann Kirche auf so einer Insel komplett anders macht, als zum Beispiel auf dem Festland?

00:46:23: Ich würde sagen, teils, teils.

00:46:24: Also es gibt eine kleine Servitale Gemeinde, die hier vor Ort ist, wo die Menschen hier auf der Insel leben und arbeiten.

00:46:35: Und die trifft sich immer wieder und die erkennt sich natürlich auch sofort wieder.

00:46:40: Und dann gibt es die Gruppe der wiederkehrenden Urlaubsgäste, die auch irgendwie wieder erkannt werden.

00:46:47: Da zum Teil ja auch... Gäste in unseren Häusern sind, also sofern wir vermieten.

00:46:56: Dann gibt es einfach auch eine große Gruppe von Menschen, die nicht wiederkommen, also die vielleicht einmalig nur im Gottesdienst sind.

00:47:05: Und wir haben so ein, ja, so eine, ich weiß gar nicht, ob geschriebenes Gesetz, aber es gibt so eine Regel, wenn wir ein Gesicht mehr als dreimal sehen.

00:47:15: Dann können wir fast davon ausgehen, dass die Person hierhin gezogen ist.

00:47:18: Und dann werden wir sie ansprechen.

00:47:20: Also nicht, dass wir mit den anderen nicht sprechen würden.

00:47:22: Aber, weil man sagt, so ein klassischer Gesundheitsvorsorgeaufenthalt ist so dreivöchig.

00:47:31: Und wenn Leute regelmäßig in die Kirche gehen, sind sie vielleicht drei Sonntage da.

00:47:35: Aber wenn jemandem im vierten, fünften, sechsten Sonntag kommt, dann ist die Person vielleicht hierhin gezogen und dann gehen wir nochmal anders in Kontakt.

00:47:42: Genau.

00:47:42: Und manchmal hilft es dann auch schon zu sagen, dann wünsche ich Ihnen noch einen schönen Urlaub, wenn wir nach dem Gottesdienst nach draußen gehen.

00:47:48: Und wenn dann sagen die Leute, nee, nee, ich arbeite hier und zack.

00:47:51: Dann sagen wir, Mensch, das ist aber schön.

00:47:53: Haben Sie Lust, einen Kaffee zu trinken?

00:47:54: und dann trinken wir zusammen?

00:47:55: Dann kommen wieder die Menschenfänger ins Spiel, oder wie?

00:47:59: Ja, also wenn Menschenfänger positiv ist, dann auf

00:48:02: jeden Fall.

00:48:03: Und ich finde, für so einen Kaffee kann man ja mal mitgehen, oder Tee.

00:48:06: Also, ihr werdet ja viel Tee

00:48:07: geben.

00:48:08: Also schon auch sagen muss, also eine urtypische Gemeinde sind wir auch nicht.

00:48:13: Wir haben schon auch zwar so eine Basisgemeinde, aber wir haben auch viel mit Abschied zu tun als Gemeinde.

00:48:21: Also es gibt viele Menschen, die hier für fünf, sechs oder sieben Jahre leben, also ein fester Bestandteil der Gemeinde sind.

00:48:29: Also wie oft wir schon mit Bettlaken und Taschentuch an der Fähre gestanden haben, um für Freunde den Abschied zubereiten und auch für Gemeindemitglieder.

00:48:41: Also das passiert, denke ich, häufiger als anderswo.

00:48:45: Ja, und das nochmal auch finde ich total wichtig und richtig, was du sagst.

00:48:51: Damit leben wir so, aber so beiläufig tatsächlich.

00:48:55: Ich finde, dass diese Abschiedlichkeit, das ist ein Thema von Norderney.

00:49:02: sich wirklich nur auf Zeit eins zu lassen, auf Menschen, Menschen, die hier nur eine ganze kurze Zeit arbeiten, vielleicht in der Saison arbeiten.

00:49:10: Wir haben das durch unsere Kinder gelernt, die im Kindergarten schon anfingen, ja und dann war XY plötzlich nicht mehr da.

00:49:19: Und das wurde, unsere Kinder irgendwie ganz erschüttert darüber waren, dass die auf einmal weg waren, ohne sich verabschieden, einander verabschiedet hätten.

00:49:29: Und das haben Erwachsene hier ganz genau so.

00:49:32: Ich würde mir wünschen, dass es irgendwie mehr Kultur hat und mehr Gestalt hätte.

00:49:36: Weil das ja auch mit uns was macht, wenn wir Menschen, die wir in unser Leben gelassen haben, plötzlich verabschieden müssen und sie erst mal nicht mehr in unserem Nahbereich sind, das berührt uns, egal ob sie jetzt Familie sind oder ob sie hier in so eine Wahlfamilie ihre Situation bekommen sind.

00:49:53: Und das hat ja auch eine Parallele im Urlaubsleben.

00:49:55: Also da gibt es ja auch der letzte Abend, da geht man schön essen.

00:50:00: Und das sollte man in bei anderen Gelegenheiten dann auch eben zelebrieren.

00:50:03: Wenn

00:50:05: wenn Kirche dann auch mal so eine große Bedeutung hat, gibt es auch manchmal so Leute, die ein bisschen rumzicken oder die sagen für nicht doof und ihr seid mir viel zu offen oder ihr seid ja gar nicht richtig Kirche, ihr seid ja alle ein bisschen anders.

00:50:18: Ihr habt ja auch Kinder, was du vorhin schon gesagt hast, Markus.

00:50:22: Was überwiegt da?

00:50:23: Sind das eigentlich eher so die vorhin beschriebenen schönen Begegnungen oder muss man sich auch ab und zu mal hart mit anderen auseinandersetzen?

00:50:29: Ja selten kommt das auch mal vor.

00:50:31: Dass also einer katholischer sein will als der Papst, aber dann ist das so.

00:50:35: Aber das hast du immer.

00:50:36: Das hast du in allen Bereichen, egal wo man sich engagiert als Mensch.

00:50:42: Weil ich würde doch sagen, es sind eher die schönen Begegnungen.

00:50:45: Also am Ende des Tages würde ich sagen, kann ich da immer ein Plus eigentlich drunter machen.

00:50:50: Das ist ja auch gut, dass

00:50:52: die anderen mal kritisieren.

00:50:54: Also es ist ja gut, dass auch einer mal sagt, das gefällt mir aber gar nicht, was sie gesagt haben oder wie sie hier auftreten.

00:51:01: Das ist vielleicht gar nicht so ganz verkehrt, damit man nicht irgendwie so die Bodenhaftung verliert und so denkt, ich mache alles immer super und alles immer richtig und toll.

00:51:08: Das stimmt ja auch nicht.

00:51:12: Ist doch super.

00:51:13: Es ist wahrscheinlich auch die Unterschiedlichkeit über die wir gerade schon gesprochen haben.

00:51:16: Willem noch mal zu dir, wenn du jetzt sagst, ich bin jetzt auch noch im Kirchenvorstand, macht mir Spaß, gibt mir viel.

00:51:21: Ich kann mich mal ein bisschen detoxen.

00:51:23: Ich bin mal dann nicht über per E-Mail erreicht, weil ich kann mich auch mal was anderes kümmern, was meiner Seele auch gut tut.

00:51:30: Wie sieht das mit den Norderneyern aus?

00:51:33: Sind da viele noch kirchlich unterwegs.

00:51:35: oder würdest du eher sagen, die haben echt so einen... Ich sag's mal jetzt auf Deutsch, arschvoll mit Arbeit, dass denen vielleicht entweder die Zeit nicht bleibt oder auf der anderen Seite, dass sie gerade deshalb Zeit dafür haben, sich mit Kirche zu beschäftigen, weil sie das kriegen, was du ja auch schon erzählt hast.

00:51:52: Ja, wie Sirio und Markus schon gesagt haben, also das ist schon eine standhafte Base, die da ist.

00:51:59: Und auch immer die gleichen Gesichter, die man dort sieht.

00:52:05: Wir haben viele... die hier zum Arbeiten herkommen und eben durchaus auch aus Gebieten und Ländern kommen, die katholisch geprägt sind.

00:52:18: Aber wir haben deutlich mehr, die als Konfession katholisch sozusagen in ihrer Wieter stehen haben, aber nicht praktizieren.

00:52:32: Wir sind schon sehr stark Urlaubskirche.

00:52:35: Bei uns dreht sich auch sehr viel um die Menschen, die hier zu Gast sind, sodass wir aber auch immer versuchen, einen Raum und auch Zeit für die Gemeinde selbst zu finden.

00:52:46: Und das ist eine Gratwanderung, aber auch eine, die ja nicht nur nachteilig ist.

00:52:53: Abschied betrifft.

00:52:54: Abschied heißt ja auch, es geht eine Tür zu und es geht eine neue Tür wieder auf.

00:52:59: Also man begegnet unglaublich vielen Menschen.

00:53:02: Und wenn man das mag, ist man bei uns in der Gemeinde und auch auf der Insel überhaupt sehr, sehr gut aufgehoben.

00:53:09: Also klar, Abschied ist ein Thema auf Norderney.

00:53:14: Mir ist spontan auch aufgefallen, dass ich hier die Beerdigung sehr außergewöhnlich finde, was auch ja eine Form von Abschied ist.

00:53:23: Hier wird sehr schnell zur Tagesordnung übergegangen und ich würde mir das häufig deutlich persönlicher wünschen.

00:53:32: Das ist aber so etwas, was auch so im Alltag so untergeht.

00:53:38: Zumindest ist das meine ganz persönliche Wahrnehmung.

00:53:42: Musste ich mich sehr daran gewöhnen.

00:53:45: Anderne Seite ist es, glaube ich, auch ein Schutzmechanismus für die Menschen, die hier leben, die ja einen ständigen Abschied auch gewöhnt sind.

00:53:53: Und das ist vielleicht auch gut so, dass man nicht ständig dem Abschied so viel Bedeutung zumisst, weil man ja irgendwie im Alltag auch fortschreiten muss.

00:54:02: Und dazu gehören immer wieder neue Gäste, immer wieder neue Gemeindemitglieder.

00:54:08: Und ja, dazu gehört sicherlich der Abschied auch bei einer Beerdigung.

00:54:14: Das ist, glaube ich, etwas, was ich am meisten lernen musste.

00:54:20: Wir haben jetzt so, Cyril, du wolltest noch was sagen, ja?

00:54:24: Ja, mir fällt dazu ein, die uns am häufigsten gestellte Frage in den ersten Jahren war, wie lange bleibt ihr?

00:54:32: Und damit verbunden auch so die, so habe ich es immer gehört, lohnt es sich, mit euch in näheren Kontakt zu treten.

00:54:40: Okay, ja.

00:54:42: lohnt sich natürlich immer, aber die Frage kann man schon durchaus verstehen, weil es gibt ja viele Leute, die Freundschaften dann über viele,

00:54:51: viele Jahre

00:54:51: haben.

00:54:52: und wenn dann so viele Leute sich verabschieden, hatten glaube ich viele auch das Gefühl, jetzt ist die Freundschaft dahin, aber es ist ja nicht.

00:54:58: Also ich glaube schon, dass die Freundschaft ja eigentlich über ein ganzes Leben lang bestehen kann, selbst wenn man örtlich nicht mehr in unmittelbarer Nähe lebt.

00:55:08: Was wir ja noch gar nicht heute besprochen haben, ist, dass man auf Norderney bei dem ganzen Abschied auch richtig prima feiern kann.

00:55:15: Ja, klar.

00:55:15: Und Feste sind auch total, total gut, auch in unserer Gemeinde.

00:55:20: Also das machen wir auch sehr gerne.

00:55:23: Feste feiern, es gibt fast immer Kuchen, Kaffee, irgendwas zu essen, irgendwas zu feiern.

00:55:30: Und man kann sich auch wieder für einen tollen Vereins leben.

00:55:36: Also auch das.

00:55:37: sind ja eben Bereiche, wo man als jemand, der hier lebt, durchaus fußfast und ähnlich wie in der Kirche Gemeinschaften findet.

00:55:48: Ich glaube, Markus ist bei der Feuerwehr aktiv und so hat man also viele, viele Möglichkeiten.

00:55:55: Also der Tus hat hier über tausend Mitglieder, das finde ich immer Wahnsinn bei sechstausend Einwohnern.

00:56:02: Also Gemeinschaft ist schon auch ein wichtiges Thema.

00:56:07: Und

00:56:07: Gemeinschaft ist genau.

00:56:08: Sondern überhaupt.

00:56:10: Und das ist das Schöne an so einer Insel dann auf der anderen Seite.

00:56:13: Es ist ein Satellit, wo jeder jeden kennt und man findet also sehr schnell auch Gleichgesinnte für seine Interessen, weil man sich eben sehr schnell sehr gut kennenlernt.

00:56:23: Und ja, da ist die Frage, lohnt es sich mit euch?

00:56:28: Durchaus nicht immer ganz unberechtigt.

00:56:31: Ja.

00:56:31: Ich finde schon, es lohnt sich, auf jeden Fall gelohnt, jetzt nochmal zum Thema Abschied zu kommen, dass wir heute drüber gesprochen haben.

00:56:37: Viele haben das Thema Kirche und neuneinander überhaupt nicht auf den Schirm, können das auch gar nicht in Verbindung bringen.

00:56:43: Stunde ist schon nur, mich fand es super kurzweilig jetzt mit uns.

00:56:46: Ich bin mir sicher, dass wir nicht alle... Fragen gestellt haben oder alle Themen gestreift haben, die man hätte noch besprechen können.

00:56:53: Auf jeden Fall kann man abschließend sagen, die Kirche ist immer offen oder fast immer offen.

00:56:59: Ihr beide seid eigentlich immer ansprechbar für die Themen, die alle interessieren und das müssen.

00:57:03: Und das ist einfach etwas, was wir jetzt auch gelernt haben, nicht immer kirchliche Themen sein.

00:57:08: Es dürfen auch durchaus persönliche oder auch beispielsweise ganz banale Themen sein.

00:57:12: Erst mal danke ich euch beiden.

00:57:14: Meine Frage jetzt ist auch nicht ganz banal, sondern Am Schluss einer Messe, die gelesen ist, in diesem Fall, hey Norderney, gibt es da noch so einen kleinen Segen oder einen kleinen Spruch, was spirituell ist, was Sie uns an dieser Stelle noch mit auf den Weg geben können.

00:57:28: Ist nicht abgesprochen.

00:57:29: übrigens, also das ist ja sehr spontan.

00:57:30: Nein, ist gar nicht abgesprochen, oder erwischt uns jetzt auf dem falschen Fuß.

00:57:34: Ich habe jetzt keinen Lieblifers eingepackt.

00:57:38: Habt ihr ja gesagt, dass sie das sich heißt?

00:57:40: Ja, ich sage mal, irgendwie genießt das Leben und... kommen ab und zu vorbei, würde ich sagen.

00:57:46: Ja, das ist doch ein guter Spruch, kann ich auf jeden Fall nachvollziehen.

00:57:49: Danke schön, dass ihr dabei seid.

00:57:50: Willem wünscht dir auch natürlich immer weiter eine gute Zusammenarbeit mit den beiden und natürlich auch ein freundschaftliches Verhältnis, weil die kennst ja schon ein bisschen länger.

00:57:59: Und ich glaube, es hat sich gelohnt, die beiden kennenzulernen, oder?

00:58:03: Ja, auf jeden Fall.

00:58:04: Und ich hoffe, um in dem Bild von vorhin zu bleiben, dass die uns noch lange auf der Insel erhalten bleiben.

00:58:11: Das wünschen sich alle in der Gemeinde und ich darf noch mal ganz herzlichen Dank sagen, apropos vorbeikommen, also auch an alle Zuhörerinnen und Zuhörer immer munter vorbeikommen.

00:58:22: Im Übrigen neuerdings auch zum Arbeiten.

00:58:25: Also Urlaub beim Arbeiten ist ein großes Thema.

00:58:29: Nicht ungekehrt arbeiten im Urlaub.

00:58:32: Wir haben unsere neuen NYWORKS, die stehen jetzt am Kurplatz.

00:58:38: Das sind so Workspaces, wie man sie aus großen Städten kennt, aber sehr individuell.

00:58:44: Und da kann man das angenehme mit dem nützlichen Verbinden, also wenn uns Unternehmer und Arbeiten die zuhören und sagen, also ich möchte mehr Freizeit in meinem Leben und das angenehme mit dem nützlichen Verbinden, dann findet er dafür jetzt die Lösung auf einer Nei, so viel zum Thema kleiner Werbeblock.

00:59:05: Also mal im Netz schauen, nach den Nightworks, es lohnt sich.

00:59:09: Und im Zeitalter von Homeoffice und mobilem Arbeiten ist das sicherlich ein tolles Angebot.

00:59:17: Dankeschön nochmal für diesen Werbeblock.

00:59:19: Da haben wir gehört, nehmen wir gerne an.

00:59:21: Man kann, glaube ich, mit Sicherheit schlechter arbeiten als auf Norderney.

00:59:24: Danke euch allen, dass ihr dabei wart.

00:59:26: Wir haben heute eine Menge erfahren.

00:59:28: Wir wünschen uns allen, glaub ich, einen schönen Oktober.

00:59:31: Vielleicht auch einen goldenen Oktober.

00:59:32: Dann kommt ja schon der etwas düsterere November.

00:59:34: Also auch die letzten Sonnenstrahlen noch genießen.

00:59:36: Aber da wo Siri, Markus und Willem sind, ist eigentlich immer Sommer.

00:59:41: Also schön scheit.

00:59:43: Hey norah nahi bis zum nächsten Mal.

00:59:45: Hey norah nahi und danke fürs Zuhauen.

00:59:49: Hey

00:59:50: norah nahi.

00:59:51: Teen Talk mit Wilhelm Loth und Ludgar Arbeln.

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